Bei jedem Buch, jedem Blogartikel und jeder Kurzgeschichte, die ich schreibe, zweifle ich daran, ob mein Geschreibsel gut genug ist, um gelesen zu werden. Kommt meine Botschaft an? Handeln die Charaktere glaubwürdig? Habe ich alle Rechtschreibfehler gefunden? Das ist unglaublich anstrengend, aber vermutlich notwendig.

Manchmal habe ich das Gefühl, mein Selbstzweifel zerfrisst mich. Immer wieder grüble ich über das nach, was ich dort gerade schreibe oder geschrieben habe. Gefällt das den Lesern da draußen? Haben sie Spaß beim Lesen? Ist es interessant genug? All diese Fragen – und noch viele mehr – quälen mich. Wieder und wieder lese ich meinen Text, stelle mir die gleichen Fragen, korrigiere, überarbeite und bin doch unzufrieden.

Was nach einer psychischen Störung klingt, ist vielleicht gar keine, sondern ein wichtiger Teil des künstlerischen Prozesses. Denn ich bin der Meinung, dass ein Werk nur dann gut werden kann, wenn der Künstler sich immer wieder selbst hinterfragt. Wie soll man sonst seine eigenen Fehler erkennen und sich weiterentwickeln können?

Für Künstler ist Selbstzweifel daher enorm wichtig und nötig. Allerdings muss man mit seinem Werk irgendwann zu einem Abschluss kommen, auch wenn man noch nicht gänzlich mit dem Ergebnis zufrieden ist. Andernfalls verliert man sich vielleicht irgendwann in Belanglosigkeiten, die nichts mehr zu einer Verbesserung beitragen. Daher: Zweifel weiter an dem, was ihr tut – das ist gehört zum Künstlersein dazu.