Man mag es kaum glauben, aber es gibt Bösewichte, die sind interessanter als der Hauptprotagonist selbst. In dieser Top 10-Liste zeige ich, was einen spannenden Bösewicht ausmacht und erkläre – aus Sicht eines Autoren – warum sie zu Recht auf ihrer Position stehen.

Platz 10 – Das Nichts (Die unendliche Geschichte)

Es ist nicht greifbar und zerstört ganz Fantasien: das Nichts. Hervorgerufen wird dieses zerstörerische Etwas von fehlenden Wünschen und Träumen. Das ist nicht nur ein wahnsinnig kreativer Ansatz für einen Bösewicht, sondern auch noch ziemlich einzigartig. Damit landet das Nichts auf Platz 10.

Platz 9 – Tyler Durden (Fight Club)

Fight Club ist nicht nur ein herausragender Film, sondern basiert auf einem nicht minder spannenden Buch, in dem sich der Erzähler mit dem Draufgänger Tyler Durden anfreundet. Dass sich dieser später nicht nur als Terrorist outet, bringt ihm zu Recht den neunten Platz ein …

Platz 8 – Thanos (The Avengers)

Das MCU (Marvel Cinematic Universe) führte relativ früh den übermächtigen und unantastbaren Thanos ein. Was dem Zuschauer gleich zu Beginn suggeriert wurde: Thanos strebt nach grenzenloser Macht. Das änderte sich jedoch mit dem dritten Avengers-Film, bei dem Thanos als verletzlicher Antiheld präsentiert wurde, der das Gleichgewicht im Universum wiederherstellen und das Problem der Überbevölkerung lösen will. Eine krasse Wandlung, die mit dem achten Platz belohnt wird.

Platz 7 – Darth Vader (Star Wars)

Sind wir mal ehrlich: Luke Skywalker, der Held aus Star Wars, ist ein ziemlich langweiliger Zeitgenossen. Er hat keine charakterliche Tiefe, es fehlt ihm an echten persönlichen Schwächen und besonders stark oder talentiert ist er auch nicht. Der dunkle Lord Vader hingegen hat eine tragische Geschichte zu erzählen. Er war einst ein starker Jedi, der vom Imperator manipuliert und zur dunklen Seite der Macht bekehrt wurde. So verdient man sich den siebten Platz.

Platz 6 – Professor Moriaty (Sherlock Holmes)

Intelligent, unantastbar und hinterhältig – das sind die Eigenschaften des Professor Moriaty, der sich seit jeher mit dem großen Sherlock Holmes zu messen wusste. Und was wäre Sherlock Holmes ohne einen gleichwertigen Gegenspieler? Vermutlich nur halb so interessant und deshalb steht Moriaty zu Recht auf Platz 6.

Platz 5 – Gollum (Der Herr der Ringe)

Wer an den Bösewicht aus dem großartigen Herr der Ringe denkt, dem wird vermutlich als erstes Sauron in den Sinn kommen. Dabei ist Sauron völlig uninteressant, weil er – außer seiner unendlichen Böswilligkeit – absolut nichts zu bieten hat. Nicht so Gollum, der mit seiner Hintergrundgeschichte und seinem fast schon rücksichtsvollen Charakter nicht umsonst beliebter ist als der übermächtige Sauron.

Platz 4 – Adolf Hitler (Deutsches Reich)

Die einzige reale Persönlichkeit in diesem Ranking gebührt Adolf Hitler, der sich in vielen Filmen, Büchern und anderen Medien als gern genutzter Bösewicht herausstellt. Zwar gab es in der Weltgeschichte noch andere, nicht minder schreckliche Tyrannen, aber Hitler eignet sich mit seinem verschrobenen Charakter einfach am besten für die Rolle des Bösewichts.

Platz 3 – Der Joker (Batman)

Batman hat einige, sehr interessante Bösewichte zu bieten. Einer davon sticht allerdings besonders hervor: der Joker. Ein Bösewicht, der nicht aus den typischen Motiven heraus handelt. Weder Geld noch Macht spielen für ihn eine Rolle. Der Joker will nur eins: Die Welt brennen sehen – und Batman dabei zu schauen lassen. Er ist der personifizierte Wahnsinn, dessen Handeln schlicht nicht nachvollziehbar ist. Dieses Unberechenbare beschert ihm ein Platz auf dem Treppchen.

Platz 2 – Dolores Umbridge (Harry Potter)

Wie ich diese Frau gehasst habe! Kaum ein anderer Charakter aus Harry Potter lässt sich besser mit dem Wort Hexe beschreiben als Dolores Umbridge. Diese Frau hat es geschafft selbst den dunklen Lord Voldemort mit seiner ganzen Boshaftigkeit in den Schatten zu stellen. Ich bin nach wie vor fasziniert davon, wie ein fiktiver Charakter derart starke Emotionen bei den Lesern hervorrufen kann. Sie hätte sich sogar den ersten Platz geholt, hätte ihr Charakter eine größere Rolle gespielt.

Platz 1 – Light Yagami (Death Note)

Der Titel des besten Bösewichts geht an Light Yagami aus der Manga-Serie Death Note. Der Musterschüler Light ist nämlich nicht nur der Bösewicht, sondern gleichzeitig auch Hauptprotagonist, der mit Hilfe des Death Note Kriminelle umbringt, um die Welt endlich in einen sicheren Ort zu verwandeln. Als er dann selbst in das Blickfeld der Strafverfolgung gerät, schleust er sich in das Ermittlerteam ein und manipuliert die Suche nach sich selbst von innen heraus. Und weil er sich dort noch mit Meisterdetektiv »L« herumschlagen muss, bleibt mir nichts anderes übrig, als ihm den ersten Platz zu verleihen.

Das waren meine Top 10 der besten Bösewichte. Ich hätte gerne noch mehr Charaktere aus Harry Potter untergebracht (Snape und die Dursleys hätten hier ebenfalls einen Platz verdient gehabt), aber sonst wären diese Top 10 vermutlich zu einseitig geworden.
Falls ihr noch Vorschläge zu weiteren Bösewichten habt, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.