Qualität statt Quantität
Wie wird man erfolgreicher Schriftsteller? Ich bin sicher nicht der Einzige, der sich diese Frage bereits gestellt hat. Und wenn man sich in der Branche umhört (beziehungsweise umliest), bekommt man diverse Ratschläge und Tipps mit auf den Weg gegeben. Ein Ratschlag davon lautet: Schreib so viele Bücher wie möglich. Irgendeines davon wird schon erfolgreich sein. Wer zehn Bücher veröffentlicht, hat immerhin auch zehnmal die Chance auf einen Bestseller. Oder?
Es mag sein, dass man mit dieser Methode gute Chancen auf Erfolg hat. Aber ist es wirklich die Art und Weise, mit der wir erfolgreich sein wollen? Manch einem mag es egal sein, mir aber nicht! Wenn ich ein Buch schreibe, dann gebe ich mich der Geschichte und den Charakteren vollkommen hin. Ich brüte über jeden einzelnen Satz, lese ihn mehrfach durch und schreibe ihn so oft um, bis ich letztendlich zufrieden bin (was selten bis nie der Fall ist). Jedes Wort wird hinterfragt, jedes Kapitel aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet. Das kostet natürlich viel Zeit und Kraft, insbesondere wenn man die Schreibarbeit nicht hauptberuflich leisten kann.
Fast zwei Jahre feile ich im Schnitt an einem Buch. In der gleichen Zeit schreiben andere vermutlich die doppelte oder dreifache Menge. Ich weiß nicht, ob man bei solch einer Akkordarbeit noch genügend Herzblut in sein Werk investieren kann. Ich jedenfalls brauche meine Zeit. Und ich bin überzeugt, dass dieser Weg der richtige für mich ist. Vermutlich könnte ich auch gar nicht anders. Der Perfektionist in mir ist der Meinung, dass Meisterwerke nur durch viel Hingabe und Leidenschaft entstehen können, auch wenn sie keine Garantie dafür sind.