<![CDATA[Sebastian Noll]]>https://sebastian.noll.nrw/https://sebastian.noll.nrw/favicon.pngSebastian Nollhttps://sebastian.noll.nrw/Ghost 3.42Mon, 19 Aug 2024 13:40:23 GMT60<![CDATA[Wenn man mit Recherche an die Grenzen stößt]]>Zum Schreiben von Fiction gehört nicht nur Kreativität und viel Fantasie. Ein weiterer, wichtiger Arbeitsteil ist die Recherche. Dabei kann Recherche die Arbeit manchmal erschweren oder sogar blockieren.

Wenn ich an einem Buch schreibe, dann möchte ich reale Orte, Personen oder Gegebenheiten möglichst originalgetreu wiedergeben. Spielt meine Geschichte beispielsweise in

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https://sebastian.noll.nrw/recherche/61537c9b8fc7926f3e6fd15bMon, 04 Oct 2021 06:00:00 GMT

Zum Schreiben von Fiction gehört nicht nur Kreativität und viel Fantasie. Ein weiterer, wichtiger Arbeitsteil ist die Recherche. Dabei kann Recherche die Arbeit manchmal erschweren oder sogar blockieren.

Wenn ich an einem Buch schreibe, dann möchte ich reale Orte, Personen oder Gegebenheiten möglichst originalgetreu wiedergeben. Spielt meine Geschichte beispielsweise in Ägypten und ich möchte den Nachthimmel im Sommer beschreiben, muss ich zuvor recherchieren, welche Sternbilder zu dieser Jahreszeit an genau diesem zu sehen sind. Das kostet zwar etwas Zeit, ist aber Dank einiger Sternenkarten im Netz recht einfach in Erfahrung zu bringen. Zugegeben: Der Rechercheaufwand ist nicht immer nötig, aber ich nehme das für die Authentizität dennoch in Kauf.

Manchmal kommt es jedoch vor, dass Recherche zu aufwendig wird oder sogar unmöglich ist. Möchte man zum Beispiel über einen Terroristen schreiben, der die Sicherheitssysteme im Weißen Haus von Washington überwindet, dürfte es schwierig werden, genaue Angaben zu allen Sicherheitsmaßnahmen zu finden. Einige grobe Informationen dazu sind sicherlich im Netz gelandet, aber aus nachvollziehbaren Gründen dürfte der Secret Service die Details zur Sicherung des Präsidenten unter Verschluss halten. Theoretisch könnte man einen ehemaligen Mitarbeiter des Secret Services suchen und diesen dann persönlich befragen, ob man etwas mehr Hintergrundwissen bekommt. Aber das wäre für einen fiktionalen Roman einfach viel zu zeitintensiv.

Ich finde es daher vertretbar, wenn man sich in so einem Fall selbst etwas ausdenkt. Natürlich leidet darunter die Authentizität. Andererseits würde man mit so zeitintensiver Recherche die weitere Arbeit an dem Buch blockieren. Und das kann man sich in den seltensten Fällen leisten. Allerdings halte ich es für wichtig, dass man sich bei ausgedachten Details zu realen Tatsachen möglichst nah an der Wirklichkeit orientiert. Sei es, indem man ungenaue Informationen sammelt und dann anreichert, oder indem man das nimmt, was man selbst für realistisch hält. Als Fiction-Autor muss man also die richtige Balance finden, um nicht zu viel in Recherche zu investieren, die Geschichte aber nach wie vor authentisch bleibt.

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<![CDATA[Abgebrochene Projekte]]>https://sebastian.noll.nrw/abgebrochene-projekte/60944cf18fc7926f3e6fd092Sun, 16 May 2021 13:00:00 GMT

Vor einigen Wochen musste ich ein Projekt abbrechen, das bereits zu 50 % fertiggestellt war. Warum das die richtige Entscheidung war, erfahrt ihr hier.

Es fiel mir schwer, aber das Buch, an dem ich Ende letzten Jahres anfing zu schreiben, musste ich nun abbrechen. Ich hatte etwa die Hälfte der Geschichte fertig geschrieben. Dennoch bin ich überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war. Ich empfand den Verlauf der Geschichte zu langweilig, die Charaktere nicht ausreichend interessant und irgendwie fehlte dem Buch auch das gewisse Etwas.

Als mir damals die Idee zur Geschichte kam, fand ich das Thema spannend. Ich hatte einen groben Handlungsablauf im Kopf und begann mit dem Schreiben. Mit dem ersten Viertel war ich soweit ganz zufrieden, doch je weiter die Handlung voranschritt, desto weniger gefiel es mir. Ich hatte sogar das Gefühl, dass sich Teile der Handlung in gewisser Weise wiederholten, was aus meiner Sicht kein gutes Zeichen ist. Auch bemerkte ich, dass die Charaktere keine richtige Entwicklung durchmachten und ich selbst gar nicht mehr mit ihnen mitfieberte.

Also nahm ich mir eine etwa zweiwöchige Auszeit vom Schreiben, um nachzudenken. Das Ergebnis war: Hier geht es nicht mehr weiter. Ich musste das Projekt abbrechen. Die Monate, die ich bereits an Zeit investiert hatte, sind damit verloren gegangen – kein schönes Gefühl. Ich hatte schon damit gerechnet, dass so etwas irgendwann mal passieren würde. Allerdings habe ich mir es schlimmer vorgestellt.

Gerne würde ich an dieser Stelle sagen, dass ich daraus etwas gelernt habe. Doch selbst nach einigem Abstand kann ich keine Lehre daraus ziehen. Ich versuche es trotzdem positiv zu sehen: Nun konnte ich mit einer anderen Idee starten, die mir schon länger im Kopf herumschwirrte und endlich zu Papier – bzw. Festplatte – gebracht werden kann. Zumindest kann ich jetzt bereits sagen, dass die Charaktere wesentlich interessanter sind und auch der Plottwist schon feststeht.

Ihr seht: Rückschläge kommen immer wieder vor. Aufzugeben ist dennoch keine Option. Ich werde weitermachen!

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<![CDATA[Amazon Fake-Rezensionen]]>https://sebastian.noll.nrw/amazon-fake-rezensionen/606cc4d18fc7926f3e6fcf72Thu, 08 Apr 2021 05:30:00 GMT

Wer gerne auf Amazon einkauft, der ist mit Sicherheit schon einmal auf Fake-Rezensionen gestoßen. Vermutlich sogar ohne es zu merken. Das Problem betrifft mittlerweile nicht nur billige Ware aus China, sondern auch den heimischen Büchermarkt.

Dass Ramschware, die hauptsächlich aus China stammt, gerne mit gekauften Rezensionen ihre Sichtbarkeit verbessert, kann sich jeder denken. Bei Büchern ist dieses Vorgehen aber weniger bekannt. Doch gerade bei Sachbüchern findet sich auf Amazon ein gigantischer Berg an billigen Ratgebern, die qualitätsmäßig unterirdisch sind und dennoch überaus gute Bewertungen und Rezensionen bekommen. Immer wieder sind davon auch Titel aus der Belletristik betroffen. Dahinter steckt eine Masche, mit der Betrüger schnelles Geld machen wollen.

Das funktioniert so: Entweder man schreibt selbst oder lässt mit minimalem Aufwand ein Buch schreiben und veröffentlicht dieses als Ebook auf Amazon. Diese Bücher sind oft sehr kurz (deutlich unter 100 Seiten), strotzen vor Rechtschreibfehlern und sind schlecht recherchiert. Veröffentlicht werden die Ebooks meist unter einem griffigen Clickbait-Titel, der möglichst viele Käufer anziehen soll. Beispiel: "Gute Schulnoten mit nur 10 Minuten Aufwand pro Tag". Die Autorenprofile solcher Bücher sind dabei frei erfunden. Anschließend werden auf einschlägigen Portalen Amazon-Rezensionen gekauft.

Wenn Titel, Cover, Klappentext und Autorenprofil gut gemacht sind, lässt sich durch diesen Betrug tatsächlich Geld verdienen. Die Rezensionen und das Fake-Autorenprofil reichen oft schon aus, um Leser von der Se­ri­o­si­tät des Buchs zu überzeugen. Aus diesem Grund stellen die Betrüger auch massenhaft solcher Bücher ein und wenn sich davon nur ein paar wenige gut verkaufen, kommt dabei schon ein netter Nebenverdienst heraus.

Das ist in mehrfacher Hinsicht traurig. Denn nicht nur werden die Leser betrogen, auch gehen so viele Bücher in der Masse unter, die eigentlich richtig gut sind. Sie haben kaum eine Chance, wenn die Konkurrenz mit hundertfach guten Bewertungen glänzt, während sie selbst nur ein paar wenige, natürlich entstandene Rezensionen aufweisen können.

Ärgerlich sind gekaufte Rezensionen aber nicht nur bei Fake-Büchern, sondern auch bei echten Titeln. Denn es gibt sicherlich den ein oder anderen Autoren, der aus den genannten Gründen selbst Rezensionen kauft, um sein Werk zu pushen. Das macht den Markt dann noch mehr kaputt. Falls dies also einer dieser Autoren liest, überdenkt euer Vorgehen bitte einmal. Früher oder später werden gekaufte Rezensionen hoffentlich von Amazon erkannt und auch gelöscht. Und wenn das bekannt wird, dürfte eure Reputation erheblich darunter leiden.

Und falls ihr keine Autoren seid, schaut euch das nächste Mal die Artikelseite etwas genauer an, wenn ihr ein Buch kauft. Hat das Buch ausreichend Seiten, um ein Thema abzudecken? Ist der Autor echt und lässt sich der Name einer echten Person zuordnen? Wie ist die Textqualität der Buchvorschau? Erst wenn ihr danach noch sicher seid, könnt ihr einen Kauf in Betracht ziehen.

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<![CDATA[Frauenquote in Osiris Maschine]]>https://sebastian.noll.nrw/frauenquote-in-buchern/5ffe105ac13edc750ab1900aSun, 17 Jan 2021 06:45:00 GMT

In der Politik wird oft über sie diskutiert, in Osiris Maschine gibt es sie schon: die Frauenquote.

In meinen Büchern versuche ich die Anzahl der wichtigen Charaktere je Geschlecht immer im Gleichgewicht zu halten. So sind die beiden Hauptprotagonisten von EVA: der Genesis-Code beispielsweise männlich und weiblich. Bei Crescendo: Oper des Wahnsinns hingegen gibt es nur einen Hauptprotagonisten, dafür habe ich wichtigste Nebenrolle mit einer Frau besetzt.

Auch für Osiris Maschine habe ich die zahlreichen Charaktere versucht, mit einer gleichmäßigen Anzahl an Frauen und Männern zu besetzen. Bei den fiktiven Charakteren ist mir das auch gut gelungen, sodass die Geschlechter ausgeglichen vertreten sind. Schwierig war es dagegen bei den wieder zum Leben erweckten Persönlichkeiten aus der Vergangenheit. Hier gibt es ein klares Übergewicht zugunsten der Männer.

Überraschend ist das aber nicht. Schaut man sich beispielsweise die Geschlechterverteilung in den Top 100 der bedeutendsten Persönlichkeiten an, kann man die weiblichen Vertreter an einer Hand abzählen. So gerne ich mehr Frauen wiederbelebt hätte, habe ich den besonders interessanten Persönlichkeiten – und das sind nun mal Männer – am Ende mehr Raum in der Geschichte überlassen. Wer allerdings bis zum Ende liest, könnte feststellen, dass die ein oder andere Frau die männliche Überzahl ganz gut ausgleichen kann.

Es ist mir tatsächlich ein wichtiges Anliegen, in meinen Büchern Frauen und Männer gleichwertig zu behandeln und Rollen gleichmäßig zu verteilen. Dennoch erzwinge ich dabei nichts. Die Geschlechterverteilung der Charaktere muss auch zur Geschichte passen, sonst leidet die Authentizität und davon hätte am Ende niemand etwas.

Ich muss allerdings auch zugeben, dass bisher alle meine Bücher aus der Sicht eines männlichen Darstellers erzählt werden. Das hat den simplen Hintergrund, dass es mir als Autoren leichter fiel, mich in eine männliche Rolle hineinzuversetzen. Aber ich bin gewillt auch diesen Aspekt in Zukunft anzugehen. Demnächst darf daher das ein oder andere Buch erwartet werden, das die Geschichte aus der Sicht einer Protagonistin erzählt.

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<![CDATA[Humor ist eine schwere Kunst]]>https://sebastian.noll.nrw/humor/5f836a52a4009004a4f8ab2dWed, 09 Dec 2020 15:00:00 GMT

Wie man eine Geschichte spannend gestaltet, dazu findet man diverse Leitfäden und Hilfestellungen. Auch wie man mit einfachen Stilmitteln Traurigkeit, Wut oder Mitleid auslöst, lässt sich leicht erlernen. Ganz anders sieht das bei Humor aus.

Wie bringt man jemanden zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln? Einen Witz erzählen? Eine sarkastische Bemerkung abgeben? Eine witzige Anekdote erzählen? Sich über sich selbst lustig machen? Oder jemand anderes erschrecken?

Die Mittel, um witzig zu sein, sind vermutlich jedem bekannt, aber sie richtig zu verwenden, das ist verdammt schwer. Humor ist eine Kunstform, die nur Wenige wirklich beherrschen. Und ich habe das Gefühl, als ließe sich diese Kunst nicht erlernen, sie scheint angeboren zu sein. Entweder man ist ein witziger Mensch oder eben nicht. Natürlich kann jeder einen Witz, eine lustige Bemerkung oder ein Erlebnis erzählen, aber deswegen ist man noch lange nicht super witzig. Es gehört viel mehr dazu.

Nehmen wir als Beispiel Mario Barth, dem vermutlich bekanntesten Comedian des Landes. Sein Programm lockt regelmäßig tausende Besucher an, obwohl er auf der Bühne eigentlich nur Geschichten erzählt, die er vermeintlich selbst erlebt hat. Nimmt man nur die Geschichten, sind diese weder super witzig noch sonderlich interessant. Würde ich die exakt gleichen Geschichten erzählen, kämen ganz sicher keine Besucherscharen, um mir zuzuhören. Ich vermute auch, dass, wenn Mario Barth seine Geschichten unter einem Pseudonym in Buchform verkaufen würde, kein großer Erfolg dabei herauskäme. Das Entscheidende ist nämlich nicht primär das, was erzählt wird, sondern wie es wiedergegeben wird. Und das »Wie« beherrscht Mario Barth in Perfektion.

Ob etwas witzig ist, hängt also maßgeblich von den äußeren Umständen ab. Zum Beispiel davon, wie etwas vorgetragen ist, in welcher Situation man sich befinden oder ganz einfach, welchen Geschmack die Personen haben. Noch schwieriger wird es, wenn man den Humor nur im geschriebenen Wort verpackt. Vermutlich tauchen genau deshalb nur sehr wenige wirklich witzige Bücher in den Bestsellerlisten auf.

Wie man sieht, ist Humor eine schwierige Angelegenheit. Ich selbst versuche immer wieder, seichten Humor in meinen Büchern unterzubringen, zumindest in den wenigen Szenen, in denen es passt. Wie gut das bisher funktioniert hat, da bin ich mir unsicher. Allerdings habe ich mich dabei auf Situationskomik beschränkt, weil ich es bei rein geschriebene Erzählungen für die einfachste Form von Humor halte. Lest dazu am besten einmal in mein neues Buch »Osiris Maschine« rein. Dort entsteht die ein oder andere lustige Situation, die meiner Meinung nach ganz gut gelungen ist.

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<![CDATA[Verlagssuche: Die Suche nach dem heiligen Gral]]>https://sebastian.noll.nrw/verlagssuche-die-suche-nach-dem-heiligen-gral/5fa31988a4009004a4f8ac97Sat, 07 Nov 2020 06:45:00 GMT

Für einen unbekannten Autoren ist es verdammt schwierig einen guten Verlag zu finden. Insbesondere bei den großen Verlagen hat man kaum eine Chance in das begehrte Programm aufgenommen zu werden. Eine Leidensgeschichte.

Für mein zuletzt erschienenes Buch Osiris Maschine habe ich mir recht lange Zeit für die Verlagssuche gelassen. Auch wenn die Chance gen Null ging, habe ich zunächst versucht, bei den ganz großen Verlagen unterzukommen. Aufgrund der Masse an Einsendungen, die bei den Lektoren dieser Verlage auf den Schreibtischen landen, muss man sich hier auf eine lange Wartezeit einstellen, und bekommt in vielen Fällen am Ende noch nicht einmal eine Absage. Ganz fair finde ich das nicht, weil man nie weiß, wie lange man warten kann und damit wertvolle Zeit verliert.

Da ich, wie zu erwarten, keinen Platz bei Random House und Co. ergattern konnte, habe ich mich als Nächstes auf Literaturagenturen gestürzt. Auch hier ist die Chance nicht sonderlich hoch, aber man soll ja nichts unversucht lassen. Wenn ich ehrlich bin, würde ich lieber auf den Zwischenhändler verzichten und selbst einen guten Verlag finden. Dummerweise haben Literaturagenturen sehr gute Kontakte in die Verlage und finden dort eher einen Platz als ich. Aber Achtung: Es gibt auch schwarze Schafe unter den Agenturen. So bin ich auf eine Agentur gestoßen, die Autoren auch bei Absage eine „kostenlose Einschätzung“ des Textes als „besonderen Service“ anbietet. Wie sich herausstellte, handelt es sich bei diesem besonderen Service jedoch nur um Werbung für ein überteuertes Schreibseminar. Und die kostenlose Einschätzung des Textes war nichts weiter als ein paar allgemein gehaltene Sätze. Ich gehe davon aus, dass der Agenturmensch mein Exposé überhaupt nicht gelesen hat – das lässt sich zumindest aus seiner sehr wagen Kritik herauslesen. Wenn ihr auch auf der Suche nach Literaturagenturen seid, dann lasst euch auf keinen Fall auf diese Masche ein. Das ist nicht nur moralisch höchst fraglich (Interessenkonflikt), sondern auch illegal (wegen unaufgeforderter Werbung per E-Mail).

Meine Suche nach einem Verlag ging also weiter. Dieses Mal versuchte ich es bei kleineren Verlagen, obwohl sich hier noch wesentlich mehr schwarze Schafe tummeln als unter den Agenturen. Einige sind bereits als sogenannte Druckkostenverlage bekannt und sollten unbedingt gemieden werden. Dabei verlangt der Verlag einen Zuschuss zu den Druckkosten vom Autoren. Das Risiko, dass man diese Summe durch Verkäufe nicht wieder zurückbekommt, ist groß. Verdienen wird hier nur der Verlag, nicht der Autor.
Bei meiner Perlensuche im tiefen Meer der kleinen Verlage ist mir auch ein besonders dreister Fall ins Netz gegangen. Der Verlag warb auf seiner Website explizit damit, keinen Druckkostenzuschuss vom Autoren zu nehmen und ausschließlich auf Honorarbasis zu arbeiten. Im Autorenvertrag verpflichtet er jedoch den Autoren dazu, für einen dreistelligen Betrag Exemplare des eigenen Buchs zu kaufen. Höchst unseriöses und hinterlistiges Vorgehen. Merke: Ein guter Verlag nimmt unter keinen Umständen Geld vom Autoren.

Insgesamt waren meine Erfahrungen mit kleinen Verlagen bisher ernüchternd. Ich habe nach etlichen Bewerbungsschreiben und unseriösen Angeboten aufgegeben und mich zum zweiten Mal im Selfpublishing versucht. Der Vorteil: Es liegt alles in meiner Hand. Ich kann darauf achten, dass die Coverqualität stimmt, der Text gut lesbar formatiert ist und habe volle Kontrolle über die Preise und Transparenz bei den Verkaufszahlen. Der Nachteil: Mehr Arbeit und Verantwortung liegt bei mir. Theoretisch hat ein kleiner Verlag auch mehr Reichweite und bessere Vermarktungsmöglichkeiten. Ob er das Potenzial jedoch ausnutzt und ob das dann noch im Verhältnis zu den geringeren Tantiemen steht, das bezweifle ich.

So viel zu meiner Reise zur dritten Buchveröffentlichung. Abschließend möchte ich allen Neuautoren und Verlagssuchenden noch einen gutgemeinten Rat geben: Seid skeptisch. In der Branche gibt es leider viele schwarze Schafe, die das Geld aus euch quetschen wollen. Lasst euch nicht auf Druckkostenzuschüsse, nutzlose Schreibseminare oder sonstige Kosten ein. Schaut einfach mal, ob Selfpublishing etwas für euch ist oder legt euer Werk einstweilen zur Seite und versucht es mit einer neuen Buchidee. In jedem Fall: Mund abputzen und weitermachen!

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<![CDATA[Das Lieblingsgenre]]>Nicht nur Leser haben oft ein Lieblingsgenre, auch Autoren schreiben gerne häufiger – manchmal sogar ausschließlich – in ihrem Lieblingsgenre. Ein gutes Beispiel ist Stephen King, der sich am liebsten mit Horror und Psycho-Thrillern seine Zeit vertreibt. Sollte man sich als Autor also auf ein bestimmtes Genre fokussieren?

Schaut man sich die

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https://sebastian.noll.nrw/das-lieblingsgenre/5ef506dda4009004a4f8aa4eMon, 21 Sep 2020 05:30:00 GMT

Nicht nur Leser haben oft ein Lieblingsgenre, auch Autoren schreiben gerne häufiger – manchmal sogar ausschließlich – in ihrem Lieblingsgenre. Ein gutes Beispiel ist Stephen King, der sich am liebsten mit Horror und Psycho-Thrillern seine Zeit vertreibt. Sollte man sich als Autor also auf ein bestimmtes Genre fokussieren?

Schaut man sich die erfolgreichsten Autoren an, stellt man schnell fest, dass die viele von ihnen in einem bestimmten Genre bleiben: Sebastian Fitzek schreibt hauptsächlich Psychothriller, J.K. Rowling und J.R.R. Tolkien kennt man überwiegend aus Fantasy-Romanen und Dan Brown ist wegen seiner Mystery-Thriller bekannt geworden. Ich denke, dass man nahezu jedem erfolgreichen Autor ein Genre zuschreiben kann. Ergo: Wer erfolgreich sein will, sollte sich ebenfalls ein Genre aussuchen und dabei bleiben!

Eine starke These, die mir ein Statistiker vermutlich sofort um die Ohren hauen würde. Es ist zwar richtig, dass Stephen King beispielsweise mit seinen Horror- und Thriller-Romanen den Grundstein seines Erfolgs gelegt hat, aber in seinem Repertoire hat er auch den ein oder anderen Fantasy-Roman, die sich recht gut verkauft haben. Ebenso hat J.K. Rowling schon Krimis veröffentlicht, wenn auch mit eher bescheidenem Erfolg.

Man sieht also, dass man sich nicht zwingend bei einem Genre bleiben muss. Ein Blick über den Tellerrand hinaus hat noch nie geschadet und manchmal kann es erfrischend sein, etwas ganz neues auszuprobieren. Dies soll aber auch keine Aufforderung sein, unbedingt ein neues Genre auszuprobieren. Wer sich im Horror-Genre wohlfühlt und gar keine Lust hat, einmal ein Fantasy, Thriller oder Krimi zu schreiben, der sollte auch dabei bleiben. Zwang ist in jedem Fall der falsche Ansatz. Gute Bücher können nur entstehen, wenn Leidenschaft im Spiel ist.

Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass ich mit den Genres Science-Fiction und Thriller am besten zurecht komme. Trotzdem hätte ich Lust, einmal etwas in Richtung Fantasy auszuprobieren, bisher kam es nur noch nicht zur zündenden Idee. Abgeneigt bin ich anderen Genres in jedem Fall nicht. Bleibt also gespannt, was ich in Zukunft noch an unterschiedlichen Genres abfeuern werde!

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<![CDATA[Japan: Quelle der Inspiration]]>Japan ist für mich nicht nur das Land der heißen Quellen, sondern auch das Land der inspirativen Quellen. Die japanische Kultur ist so vielschichtig und tiefgehend, dass ich immer wieder neu fasziniert bin. Kein anderes Land hat mich bisher so in seinen Bann gezogen.

Anime

Meine ersten Berührungen mit der

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https://sebastian.noll.nrw/japan-quelle-der-inspiratio/5ecc237ca4009004a4f8a7a5Sun, 12 Jul 2020 09:20:00 GMT

Japan ist für mich nicht nur das Land der heißen Quellen, sondern auch das Land der inspirativen Quellen. Die japanische Kultur ist so vielschichtig und tiefgehend, dass ich immer wieder neu fasziniert bin. Kein anderes Land hat mich bisher so in seinen Bann gezogen.

Anime

Meine ersten Berührungen mit der japanischen Kultur hatte ich schon sehr früh: Die ersten TV-Serien, die ich als Kindergartenkind gerne geschaut habe, waren unter anderem die Biene Maja und Heidi. Was das mit Japan zu tun hat? Nun, beide Serien basieren zwar auf deutschen Romanen, sind aber in Japan produziert worden. Der Zeichenstil und vor allem die Charakterdarstellung sind typisch für japanische Zeichentrickserien, in Japan Anime genannt. Amerikanische Zeichentrickserien, die ich ebenfalls sehr gerne geschaut habe, sind dagegen sehr eindimensional, mit stereotypischen Charakteren und Weltbildern.

Während sich Zeichentrick in Amerika und Westeuropa hauptsächlich auf Kinder als Zielgruppe fokussiert, sind Animes viel breiter gefächert. In Japan gibt es für jedes Alter und Geschlecht passende Animes, es ist also für jeden etwas dabei.

Manga

Animes waren für mich aber nur der Einstieg in die japanische Kultur. Manga, der japanische Begriff für Comic, ist quasi der Ursprung vieler Animes, denn ein nicht unerheblicher Anteil sind Film- oder Serienumsetzungen von Mangas. Gezeichnet sind Mangas in den meisten Fällen lediglich in Schwarzweiß, erzählen aber oft tiefergehende Geschichten als ihre bunten Verwandten aus den Vereinigten Staaten. Die klassische Superheldenwelt, in der Gut gegen Böse kämpft, sind in Mangas eher die Ausnahme. Auch die Charaktere lassen sich häufig nicht in Schubladen einordnen.

Moderne und Tradition

Manga und Anime erzählen aber nicht nur fantastische Geschichten, sie zeigen auch häufig kulturelle Eigenheiten aus Japan. Manche dieser Eigenheiten können etwas seltsam, skurril oder sogar unangenehm für uns in Deutschland sein, aber das macht für mich auch einen Teil der Faszination aus. Japan ist einfach anders als Deutschland und der Rest der Welt, es lässt sich mit keinem anderen Land vergleichen. Es gibt kein anderes Land, in dem moderne und traditionelle Kultur so breit gefächert und dennoch so stark miteinander verwoben sind.

Hier ein Beispiel, das es vielleicht etwas verdeutlicht: Viele Japaner haben ein Faible für Roboter und technischen Schnickschnack. In Tokio kann man fast alles in Automaten kaufen. Gleichzeitig gibt es in Tokio noch immer praktizierende Geishas, Ninja und sogar noch Nachfahren der Samurai. Natürlich tragen Samurai und Ninja ihren Titel nicht mehr offiziell, aber es handelt sich noch immer um eine Tradition, die über Jahrhunderte weitergegeben wurde. Auf der einen Seite lieben Japaner also die moderne Technologie mit all ihren Vorteilen, auf der anderen Seite pflegen sie ihre Tradition mit äußerster Sorgfalt.

Absolute Hingabe

Überhaupt sind Japaner sehr hingebungsvoll, was ihre Hobbys und ihre Berufung betrifft. Die Arbeit ist für viele mehr als nur Job. Selbst der Lokführer gibt bei jeder Fahrt sein Bestes, damit der Zug pünktlich am Bahnhof eintrifft. Klappt dies einmal nicht, wird die Entschuldigung nicht einfach dahingesagt, weil er es muss, nein, die Entschuldigung ist wirklich ernst gemeint.
Diese Hingabe zur alltäglichen Arbeit zieht sich durch alle Berufsgruppen. Vom Staatsanwalt bis zum Sushi-Koch, sie alle stecken viel Leidenschaft in ihren Beruf, opfern sich auf für ihren Arbeitgeber und machen freiwillig Überstunden, ohne zu klagen. Das ist eine völlig andere Denkweise als wir es hier aus Deutschland kennen.

Gesellschaft vor Individuum

In Japan wird großen Wert auf das gesellschaftliche Zusammenleben gelegt. Das beginnt schon in der Schule, wo wirklich jeder eine Schuluniform trägt und die Klassenräume (und manchmal sogar die Toiletten) von den Schülern selbst sauber gehalten werden müssen. Da kommt nachmittags kein Putzdienst wie bei uns. Allgemein ist es in Japan an öffentlichen Plätzen viel sauberer. Seinen Müll einfach auf die Straße zu werfen, ist dort absolut undenkbar.
An seinem Arbeitsplatz die Kollegen im Stich zu lassen, weil man sich kurzfristig Urlaub nimmt oder früher geht, ist in Japan ebenso ungern gesehen wie ungewaschen das Becken eines Badehauses zu betreten. Das alles nur aus Rücksicht auf den Nächsten. Dass bei all diesem gesellschaftlichen Druck das Individuum auch mal zurückbleibt, wird wissend in Kauf genommen. Aus diesem Grund hat Japan zwar einer der höchsten Selbstmordraten weltweit, aber auch einer der niedrigsten Mordraten weltweit.

Heiße Quelle der Inspiration

Apropos Badehäuser: Das Baden hat in Japan eine lange Tradition. Heute ist das Baden eigentlich kein Akt zum Waschen, es dient vielmehr der Entspannung. Dazu muss man nicht zwingend eines der zahlreichen Badehäuser besuchen, sondern kann sich es sich auch in der heimischen Badewanne gemütlich machen, wobei auch hier die Regel gilt, dass man sich vorher gründlich wäscht. Am liebsten besuchen Japaner zum Baden aber die berühmten heißen Quellen. Dort wird das Wasser durch Vulkannähe erhitzt und das Baden soll darin besonders gesund sein. Wie gesund das Baden darin tatsächlich ist, kann ich nicht beurteilen, ich kann mir aber gut vorstellen, dass so ein entspanntes Bad in einer heißen Quelle die Kreativität fördert. Der ein oder andere Manga-Autor wird hier sicherlich schon die nötige Inspiration für sein Werk gefunden haben.

Das war der erste kleine Ausflug zu meiner vermutlich größten Inspirationsquelle: Japan. Ich hoffe, der Artikel konnte euch einen guten Eindruck vermitteln, warum mich dieses Land so fasziniert und auf alle meine Bücher großen Einfluss ausgeübt hat. Und da Japan und die Menschen dort noch ausreichend Stoff zu bieten haben, kann ich mir gut vorstellen, dass es noch einen zweiten oder dritten Artikel dazu geben wird. Haltet also die Augen offen!

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<![CDATA[So werdet ihr reich in nur 10 Tagen!]]>https://sebastian.noll.nrw/so-werdet-ihr-reich-in-nur-10-tagen/5ec2f3b425b308240081b78eWed, 10 Jun 2020 14:00:00 GMT

Das Geheimnis wird endlich gelüftet: In diesem Artikel werdet ihr darüber aufgeklärt, wie man in lächerlich kurzer Zeit zum Multimillionär wird!

Ja, was ist denn hier los? Bin ich jetzt schon so weit, dass ich euch, meine Leser, mit schlechten Tipps zum Reichwerden austricksen muss? Ihr könnt ganz beruhigt sein, das habe ich zum Glück noch nicht nötig ;)

Deshalb möchte ich auch gar nicht lange drum herumreden reden und euch endlich erklären, wie ihr in nur 10 Tagen stinkreich werdet: Gar nicht. Das ist schlicht nicht möglich. Jedenfalls nicht mit legalen Mitteln (und den Lottogewinn lassen wir jetzt ebenfalls mal außen vor). Um reich zu werden, braucht es viel Zeit, Geduld, jede Menge Fleiß und auch etwas Glück.
So. Hätten wir das auch geklärt.

Jetzt werdet ihr euch sicher fragen, was dann dieser Artikel überhaupt soll. Wollte ich euch mit dem Clickbait-Titel einfach nur zum Klicken animieren? Das war sicher mein erster Gedanke. Mein zweiter Gedanken geht aber einen Schritt weiter, denn als Autor muss man es bekanntlich irgendwie schaffen, dass Leser auf das eigene Buch aufmerksam werden. Wenn ihr durch den Buchladen oder auf Amazon nach neuen Büchern stöbert, gibt es nicht viele Möglichkeiten, wie man aus der Masse hervorstechen kann, damit der potenzielle Leser das Buch überhaupt in die Hand nimmt und sich den Klappentext durchliest. Neben dem Cover bleibt da eigentlich nur noch der Titel als Stellschraube. Deshalb greift der eine oder andere Autor schonmal zu Clickbait-Titeln. Hier mal ein paar Beispiele, die einem sofort ins Auge springen:

Die geheimen Tricks der 1,0er-Schüler

Welcher Käse stinkt am meisten?

Elchscheiße

Ja, diese Bücher gibt es wirklich zu kaufen und dabei sind sie sogar recht erfolgreich. Ob das nur am Titel liegt oder auch an der Qualität des Inhalts, das kann ich nicht beurteilen (habe leider keins von den genannten gelesen). Aber sie werden zweifelsohne den ein oder anderen Leser durch den Titel zum Kauf ermuntert haben.

Neu ist Clickbait übrigens nicht. Eine im Jahre 1952 erstmals herausgegebene deutsche Tageszeitung hat sogar ihr gesamtes Geschäftskonzept mit »Clickbait« aufgebaut. Mit Überschriften wie »Diese Affenhitze – Werden wir jetzt alle Afrikaner?« oder »Bin ich dumm, wenn ich noch arbeite?« lässt sich eben Kasse machen.

Wie steht ihr zu Clickbait-Titeln und Überschriften? Lasst ihr euch davon beeinflussen oder zum Kauf animieren? Empfindet ihr das als legitimes Mittel, um Leser zu generieren, oder lehnt ihr das Konzept vollends ab? Das würde mich echt interessieren!

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<![CDATA[Steampunk im Bücherregal?]]>https://sebastian.noll.nrw/steampunk/5e9a1fe44b5d1b66466a94e5Tue, 05 May 2020 05:45:00 GMT

Dampf, mechanische Gerätschaften, Kleidung im viktorianischen Stil: Steampunk ist ein Subgenre, das sich großer Beliebtheit erfreut. Für Bücher ist das Setting jedoch suboptimal – das ist der Grund.

Für diejenigen, die mit dem Begriff Steampunk nichts anfangen können, hier noch einmal eine kurze Beschreibung: Geschichten, die im Steampunk-Setting angesiedelt sind, spielen meistens in einem Universum, das im viktorianischen Zeitalter stehengeblieben ist. Elektrizität spielt noch eine untergeordnete Rolle und rein mechanische Apparaturen – meist angetrieben durch Dampfenergie – beherrschen das Geschehen. Sowohl die Architektur der Gebäude als auch die Kleidung und Wertvorstellungen bedienen sich dabei häufig am viktorianischen Stil. Um Zeitgeschichte handelt es sich bei Steampunk aber keineswegs, denn oft sind die von Dampf angetriebenen Maschinen, Fahrzeuge und Fluggeräte eine Mischung aus Science-Fiction und Fantasy (auch Science-Fantasy genannt), die in der Realität gar nicht möglich wären.

Reine Steampunk-Filme und Videospiele sind selten, Elemente des Steampunk sind dagegen häufiger anzutreffen. So gehört zum Beispiel Bioshock zu den beliebtesten Ego-Shootern der letzten zwanzig Jahre, während Filme wie Steamboy oder Wild Wild West das Genre auf die Kinoleinwand brachten. Ins Bücherregal hat es Steampunk schon sehr früh geschafft. Schon die ersten Werke von Jules Verne lassen sich dem Genre zuordnen. Seitdem sind zahlreiche weitere Bücher dazugekommen, die das Genre weiterentwickelt haben. Dennoch bin ich der Meinung, dass Steampunk für Bücher ein eher suboptimales Setting ist. Aber woran liegt das?

Steampunk ist ein Genre, das sehr stark auf das Visuelle fokussiert ist. Die ausgefallenen Apparaturen, die mit komplexen Zahnradkonstruktionen und jeder Menge Dampf in Bewegung versetzt werden, faszinieren vor allem dann, wenn man sie sieht. In der rein beschreibenden Textform geht zwangsweise ein Teil dieser bildgewaltigen Faszination verloren. Gleiches gilt auch für Kleidung und Architektur, die ebenfalls einen großen Anteil des Steampunk-Charmes ausmachen.

Ich will damit nicht sagen, dass es unmöglich ist, mit Steampunk die Bestsellerlisten zu erobern. Es wird jedoch verdammt schwer, eine Steampunk-Welt so authentisch und vollumfänglich zu beschreiben, dass die Geschichte spannend bleibt und zugleich die Faszination des Visuellen beim Leser ankommt. Obwohl ich das Genre total gerne mag und auch wahnsinnig gerne ein Buch im Steampunk-Universum schreiben würde, befürchte ich, dass ich mir daran die Finger verbrennen würde. Ausschließen möchte ich ein Buch aber nicht. Vielleicht traue ich mich ja doch irgendwann …

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<![CDATA[Plot-Twists]]>https://sebastian.noll.nrw/plot-twists/5dae0ec94b5d1b66466a8f0eFri, 17 Apr 2020 06:45:06 GMT

Eine der meiner Meinung nach schwierigsten Aufgaben eines Autoren ist es, zu überraschen. Plot-Twists sind quasi der heilige Gral des Storytellings, den nur die allerwenigsten Geschichten erfüllen.

Überraschungen sind die Würze einer jeden Geschichte. Sie bringen uns zum Staunen oder zum Lachen oder machen uns manchmal sogar Angst. In jedem Fall lösen Überraschungen Emotionen aus und genau das ist es, was ich als Autor erreichen möchte. Das Spiel mit den Emotionen macht den Spaß beim Erleben einer Geschichte aus und ist immens wichtig.

Natürlich lassen sich Emotionen auch auf andere Art erzeugen. Zum Beispiel, indem ich eine besonders traurige oder auch lustige Situation aufzeige. Verpacke ich die Situation jedoch als Überraschung, kann dies sogar als Katalysator für die Emotion dienen. Es verstärkt den Effekt enorm – selbstverständlich nur, wenn man nicht damit rechnet.

Plot-Twists gehören eben zu diesen Überraschungen. Es sind Wendungen im Verlauf der Geschichte, mit denen man einfach nicht gerechnet hat, mit der sich die Situation völlig ändern kann. Das sorgt für starke Emotionen, die sich mit kaum einem anderen Stilmittel erzeugen lassen.

Einen solchen Plot-Twist zu konstruieren, ist allerdings keine einfache Aufgabe. Denn um eine Wendung möglichst so aufzubauen, dass niemand damit rechnet, muss ich mich als Autor erst einmal selbst überraschen. Ich braucht also eine Idee, die mir selbst eigentlich nicht einfallen sollte. Klingt paradox, ist aber eine wichtige Voraussetzung für einen guten Plot-Twist.

Ein Blick auf die erfolgreichsten Geschichten unserer Zeit zeigt es deutlich: Gut konstruierte Plot-Twists können den Unterschied ausmachen. Harry Potter, Sakrileg, Star Wars, Shawshank Redemption, Fight Club – sie alle trumpfen mit hervorragenden Wendungen auf, die einen fast umhauen können.

Wer meine Bücher gelesen hat, wird schnell feststellen, dass ich als Autor nicht nur großer Fan von Plot-Twists bin, sondern auch selbst wahnsinnig gerne damit arbeite. Ich kann daher aus eigener Erfahrung sprechen, wie schwierig es ist, eine (oder manchmal sogar mehrere) gute Wendung zu konstruieren. Ob das gelingt, hängt gelegentlich auch vom Leser selbst ab. Wer schon früh im Verlauf der Geschichte bemerkt, worauf der Autor hinaus will, wird am Ende natürlich weniger Spaß beim Erleben der Geschichte haben. Deshalb mache ich es sogar so, dass ich beim Lesen oder beim Schauen eines Films einfach das Denken ein wenig einstelle, damit ich am Ende leichter überrascht werden kann – einfach weil ich den Effekt so gerne erfahre.

Gerne würde ich an dieser Stelle erläutern, wie man denn jetzt einen guten Plot-Twist konstruiert oder wie man am besten auf Ideen für Plot-Twists kommt. Nur würde das vermutlich eine extrem lange Erklärung bedürfen, die im schlimmsten Fall nur bei mir funktioniert, also lassen wir das lieber.

Zum Schluss noch ein echter Plot-Twist für diesen Artikel: Eigentlich hasse ich Plot-Twists! Sie nerven und zerstören jede gute Geschichte, weil jeder meint, man müsse zwingend eine Wendung einbauen. Dabei ist ein erzwungener Plot-Twist das Schlimmste, das man einer Geschichte antun kann. Besser ist es, wenn dieser einfach von selbst kommt – als Eingebung sozusagen.
Doppelter Plot-Twist: Der Abschnitt ist zum Teil gelogen. Natürlich liebe ich Plot-Twists, aber nur, wenn sie nicht erzwungen sind ;-)

Falls ihr nun beim Lesen dieses Artikels Lust auf ein Buch mit einem Plot-Twist bekommen habt, schaut euch gerne EVA: der Genesis-Code oder Crescendo: Oper des Wahnsinns an.

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<![CDATA[Ostereier]]>Noch ist es etwas zu früh für Ostern, aber ich habe trotzdem ein paar Ostereier mitgebracht. Oder Easter Eggs – wie der Engländer sagen würde.

Ich mag Ostereier total gerne. Also nicht primär zum Essen, sondern zum Verstecken. In meinen Büchern sind sie überall zu finden, kleinere und größere Easter Eggs.

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https://sebastian.noll.nrw/ostereier/5dc9d24c4b5d1b66466a9235Tue, 21 Jan 2020 14:00:00 GMT

Noch ist es etwas zu früh für Ostern, aber ich habe trotzdem ein paar Ostereier mitgebracht. Oder Easter Eggs – wie der Engländer sagen würde.

Ich mag Ostereier total gerne. Also nicht primär zum Essen, sondern zum Verstecken. In meinen Büchern sind sie überall zu finden, kleinere und größere Easter Eggs. Manche sind recht offensichtlich, andere dagegen gut getarnt und nur bei genauerem Hinsehen zu finden. In extremen Fällen muss man sogar um die Ecke denken.

Nun fragt sich vermutlich der ein oder andere, was ich denn mit meinen Ostereiern habe, die angeblich in meinen Büchern zu finden sein sollen. Für diejenigen, die mit dem Begriff Easter Egg nichts anfangen können, folgt nun eine kurze Erklärung:
Der Begriff Easter Egg bezeichnet im Medienjargon eine versteckte Besonderheit. Als konkretes Beispiel fällt mir da als Erstes das geheime Kuhlevel aus dem Rollenspielklassiker Diablo II ein. Dort konnte man durch die Kombination bestimmter Gegenstände ein Portal öffnen, durch das sich ein Level erreichen ließ, in dem man gegen Kühe kämpfen musste. Für die Geschichte des Spiels war das dabei völlig unerheblich.

Auch in Filmen tauchen gelegentlich "Easter Eggs" auf. So könnte man beispielsweise die Cameoauftritte von Alfred Hitchcock in seinen eigenen oder Stan Lee in den Marvel-Filmen durchaus als Easter Eggs bezeichnen. Die Gastauftritte von Jedi-Meister Yoda in E.T. und das umgekehrte Auftreten von E.T. in Star Wars sind ebenfalls wahre Klassiker unter den Easter Eggs. Ich könnte noch unzählige weitere aufzählen und damit jeglichen Rahmen sprengen.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht der Beste darin bin solche Easter Eggs zu finden. Meist übersehe ich die kleinen Details, die für die Entdeckung wichtig sind. Viel mehr Spaß macht es mir, selbst Easter Eggs zu verstecken. In meinem Debütroman EVA: der Genesis-Code sind deshalb derart viele Referenzen und Geheimnisse versteckt, dass vermutlich nie alle gefunden werden.

Hier einmal ein Beispiel: In Kapitel 2 betritt Hauptprotagonist Richie einen Raum mit der Bezeichnung A112. Dabei handelt es sich um eine Referenz zu den berühmten Animationsfilmen aus dem Hause Pixar. Dort (und mittlerweile auch in vielen anderen Film- und Fernsehproduktionen) taucht in jedem Film die Buchstabenkombination A113 auf. Diese wiederum ist eine Referenz auf einen Raum aus dem California Institute of the Arts, wo Vorlesungen zum Thema Animation stattfinden. Seitdem verstecken Absolventen des CalArts regelmäßig A113 in ihren Produktionen. Und als Pixar-Liebhaber wollte ich mit A112 meine Anerkennung zeigen, auch wenn ich selbst nie das CalArts besuchen konnte und ich mich deshalb nur für den Nachbarraum entschieden habe – als Nachbar im Geiste sozusagen.

Wie ihr sieht, steckt hinter vielen Easter Eggs oft auch eine spannende Geschichte. Da freut man sich doch gleich doppelt, wenn man eins ausfindig machen konnte. Daher rate ich euch: Achtet beim Lesen meiner Bücher besser ganz genau auf die Details. Vielleicht versteckt sich dahinter ja ein Osterei.

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<![CDATA[Die Entstehung einer Kurzgeschichte]]>Vor einigen Wochen habe ich nach Ideen für eine neue Kurzgeschichte gesucht. Entstanden ist dabei das Abenteuer »Ausflug«. Die Entstehungsgeschichte des Textes ist zwar weniger spannend, aber dennoch wert, erzählt zu werden.

Ich saß gerade vor meinem Laptop und überlegte angestrengt, zu welchem Thema ich eine Kurzgeschichte schreiben könnte. Ein

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https://sebastian.noll.nrw/die-entstehung-einer-kurzgeschichte/5db750ad4b5d1b66466a9172Sun, 08 Dec 2019 12:00:00 GMT

Vor einigen Wochen habe ich nach Ideen für eine neue Kurzgeschichte gesucht. Entstanden ist dabei das Abenteuer »Ausflug«. Die Entstehungsgeschichte des Textes ist zwar weniger spannend, aber dennoch wert, erzählt zu werden.

Ich saß gerade vor meinem Laptop und überlegte angestrengt, zu welchem Thema ich eine Kurzgeschichte schreiben könnte. Ein richtiger Geistesblitz kam mir dabei jedoch nicht. Daher entschloss ich mich, einfach den Zufall entscheiden zu lassen. Ich rief im Browser die bekannte Onlineenzyklopädie Wikipedia auf und klickte im Menü auf »Zufälliger Artikel«. Wikipedia spuckte daraufhin einen Artikel über das kleine Propellerflugzeug mit dem kryptischen Namen FMA IA-100 aus. Damit hatte ich ein Thema: Die Kurzgeschichte sollte von einer kleinen Propellermaschine handeln.

Also legte ich einfach los mit dem Schreiben. Was dabei herauskam, ist – im wahrsten Sinne des Wortes – Geschichte. Eigentlich ziemlich unspektakulär. Für mich hat dieses kleine Experiment dennoch etwas Positives hinterlassen. Ich weiß jetzt, dass ich mir einfach irgendein Thema heraussuchen und dann darüber schreiben kann. An Kreativität scheint es mir also nicht zu mangeln.

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<![CDATA[Ein Sandkasten für Autoren]]>https://sebastian.noll.nrw/ein-sandkasten-fur-autoren/5d8b7de84b5d1b66466a8c2eWed, 09 Oct 2019 05:08:00 GMT

Während mein nächstes Buch auf den richtigen Verlag wartet, experimentiere ich ein wenig mit Kurzgeschichten.

Nicht alle Buchideen, die in meinem Kopf aufblitzen, sind potenzielle Bestseller. Manchmal reicht der Inhalt nicht aus, um genügend Seiten zu füllen, oder aber das Thema ist zu gewagt. Die Ideen völlig zu verwerfen, wäre aber zu schade. Deshalb probiere ich mich in der nächsten Zeit an der ein oder anderen Kurzgeschichte. Wie viel ich davon auf dieser Website veröffentliche, wird sich aber noch zeigen.

Kurzgeschichten eignen sich super, um zu experimentieren: Mal kann ich über einen Superhelden schreiben, mal über einen jungen Samurai oder aber über einen Gärtner, der etwas völlig Verrücktes erlebt. Wichtig ist dabei, dass ich damit kein ganzes Buch füllen muss. Und wenn mir das Ergebnis meines Experiments nicht gefällt, wird die Geschichte eben weggeworfen. Zeitverschwendung war das dann trotzdem nicht. Immerhin habe ich gelernt, dass meine Idee nicht funktioniert hat. Und falls die Geschichte doch gelingt, eignet sie sich als neues Futter für den Kurzgeschichten-Bereich hier auf meiner Website.

Aber nicht nur mit dem Inhalt der Geschichte lässt sich experimentieren. Ich kann ebenso gut verschiedene Schreibstile und Erzählweisen ausprobieren. Oder anders ausgedrückt: Kurzgeschichten sind ein Sandkasten für Autoren. Ich kann Sandburgen bauen und sie gleich wieder einreißen, wenn sie mir nicht gefallen. Wohnen kann man in einer Sandburg zwar nicht, aber vielleicht ist das Modell auch so gut, dass daraus einmal eine echte Burg entsteht.

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<![CDATA[Nachträgliche Korrektur? Eine Verbesserung nach drei Jahren.]]>Bei gedruckten Texten jeglicher Form ist eine nachträgliche Korrektur logischerweise schwer umzusetzen. Um hier einen Rechtschreibfehler zu korrigieren, braucht es in der Regel eine neue Auflage. Die älteren, fehlerhaften Druckausgaben existieren aber weiterhin. Selbst bei eBooks dauert es eine Weile, bis sich eine neue Fassung verbreitet hat.

Noch schwieriger wird

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https://sebastian.noll.nrw/nachtraegliche-korrektur-eine-verbesserung-nach-drei-jahren/5d8296914b5d1b66466a8c12Mon, 23 Sep 2019 09:30:00 GMT

Bei gedruckten Texten jeglicher Form ist eine nachträgliche Korrektur logischerweise schwer umzusetzen. Um hier einen Rechtschreibfehler zu korrigieren, braucht es in der Regel eine neue Auflage. Die älteren, fehlerhaften Druckausgaben existieren aber weiterhin. Selbst bei eBooks dauert es eine Weile, bis sich eine neue Fassung verbreitet hat.

Noch schwieriger wird es, wenn man nicht nur kleine Rechtschreibfehler ausmerzen, sondern gleich größere Veränderungen vornehmen will. Ich versuche es dennoch – und zwar über diesen Blogbeitrag.

Worum geht es? In meinem Debütroman »EVA: der Genesis-Code« (2016) beschreibe ich diverse Zukunftsvisionen. Die Welt sollte möglichst authentisch und realistisch dargestellt werden. Mit einer Darstellung bin ich im Nachhinein allerdings nicht mehr ganz so glücklich: Im Jahre 2089 fahren selbstverständlich nur noch autonome Autos durch unsere Straßen. Auf Seite 9 der gedruckten Fassung beschreibe ich, dass Richie (der Hauptprotagonist) in sein eigenes Auto steigt, das ihn im Anschluss nach Hause fährt. Aus heutiger ergibt das nur noch wenig Sinn, denn in einer Zukunft, in der ausschließlich autonome Fahrzeuge unterwegs sind, braucht niemand mehr ein eigenes Auto. Ein eigenes Auto würde nur Platz wegnehmen und stünde die meiste Zeit nutzlos in der Gegend herum. Anders als heute muss ein autonomes Auto also nicht mehr vor der eigenen Haustür bereitstehen, es könnte stattdessen einfach als Taxi gerufen werden. Das ist bedeutend effizienter und Effizienz ist in der Zukunft ein bedeutender Faktor.

So viel zu meiner Korrektur. Eine Überarbeitung des Buchs wird es wegen dieser kleinen Richtigstellung dagegen nicht geben, dafür muss dieser Blogbeitrag genügen.

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